Der ehemalige deutsch-ghanaische Fußballspieler Hans Sarpei ist Trainer mit A-Lizenz. Er ist bekannt als Berater, Blogger, Autor oder Moderator unterwegs und tanzte sich zum Sieg bei Lets Dance. Und was macht Hans Sarpei heute? Er hat ein Buch über Ernährung für Kicker veröffentlicht.
Wir haben mit ihm über Ernährung gesprochen.
Was ist dein Lieblingsessen?
Hans Sarpei: Definitiv Reis mit Hühnchen. Weil meine Mutter das sehr oft gekocht hat und es das erste Gericht war, welches ich sehr gut selbst zubereiten konnte. Das Rezept findet sich natürlich auch im Buch!
Welches Gericht hat dir immer die meiste Power verschafft?
Vor Spielen habe ich gerne eine Reispfanne mit Zucchini und Tomaten gegessen. Oder Kartoffeln mit Gemüse. Das sind leicht verdauliche Gerichte mit vielen Kohlenhydraten. Fleisch landet da eher nicht auf dem Teller.
Was sind deine 3 besten Power-Sport-Lebensmittel?
Avocado, Banane und Beeren. Aber ich würde die Anzahl an Power-Lebensmitteln gerne erhöhen: Brokkoli, Eier und Nüsse sind auch super.
Den ganzen Tag zu wenig gegessen, jetzt schwächelt man im Spiel. Was sind deine Tipps dagegen?
Hier helfen schnell verwertbare Kohlenhydrate. Zum Beispiel: Traubenzucker, Energieriegel (gerne selbstgemacht mit Datteln und Orange) oder Trockenobst.
Welches Sportgetränk ist ideal?
Morgens ein Glas Wasser mit Zitrone. Gerne zusätzlich mit einem Stück Ingwer. Nach dem Spiel ist ein Recovery-Shake mit Jogurt und Erdbeeren super. Ansonsten gibt es auch spezielle Getränke mit Elektrolyten, BCAA’s oder EAA.
Darf es auch mal ein alkoholfreies Bier sein?
Nach dem Spiel geht das in Ordnung. In der Kreisliga darf es auch mal eine Kiste sein (lacht).
Was sind deine Tricks, wenn die Nacht vor dem Spiel mal etwas länger ging und feuchtfröhlich war?
Diese Nächte gab es als Profi vor dem Spiel nicht. Im Amateur Bereich mit dem weiter machen was man als letztes hatte.
Was (und wann) war das schlechteste Mannschaftsessen / Catering / Verpflegung, was dir jemals vorgesetzt wurde?
Im Profi Bereich war das Essen in den Vereinen immer relativ abwechslungsreich, da war immer was dabei, was mir geschmeckt hat. Einmal hat der Betreuer für die Mannschaft ein Nudelgericht bei einem Italiener bestellt, damit wir nach dem Spiel im Bus sofort Kohlenhydrate bekommen, das war nur zum wegwerfen. Dabei kann Nudeln ja eigentlich jeder.
Welcher ehemalige Mitspieler hat deiner Meinung die beste (disziplinierteste) und die schlechteste Ernährungsweise?
Damals hatte das Thema einen nicht so hohen Stellenwert als heute. Da haben sich die Zeiten und das Wissen sehr geändert. Pablo Thiam war ein Spieler, der sehr früh auf die Ernährung geachtet hat. Auf der anderen Seite gab es in jeder Mannschaft Spieler die sich irgendetwas in den Magen gestopft haben damit sie satt sind, sogar Brot mit Ketchup.
Was würdest du ändern, wenn du jetzt noch mal an den Anfang deiner Karriere springen könntest?
Meine Ernährung. Denn die Muskeln, die Nervenzellen und das "Köpfchen" werden von dem angetrieben, was du ihnen zur Verfügung stellst. Für den Kopf hätte ich auch meine Mentaltrainerin Anne Marquardt früher gebraucht, sie hätte mich mental auf die nächste Ebene gebracht.
Wie kam die Idee zu einem Buch über Ernährung?
Weil das Thema so wichtig ist. Jeder Fußballspieler kann damit noch besser werden und seinen Traum vom Profi näher kommen. So einen amtlichen Ernährung-Guide gibt es noch nicht auf dem Markt.