- Was ist Mentaltraining im Fußball?
- Wie sieht das Mentaltraining der Profis aus?
- Ist Mentaltraining auch für Amateurfußballer sinnvoll?
- Ist Mentaltraining schon für Kinder sinnvoll?
- Welche Bücher gibt es zum Mentaltraining im Fußball?
- Fazit
Ein Satz wie „Ein Spiel gewinnt man zuerst im Kopf.“ ist einfach gesagt – aber darüber, was das für uns als Spieler bedeutet, machen sich nur Wenige Gedanken. Daher haben wir für euch die Basics übers Mentaltraining im Fußball zusammengetragen.
Was ist Mentaltraining im Fußball?
Mentales Training ist ein Teilaspekt der Sportpsychologie. Es besteht aus:
- Lernen, in Druck- und Stresssituationen einen kühlen Kopf zu bewahren
- mehr Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen zu gewinnen und
- mit Kopf und Körper auf dem Patz zu stehen.
Wenn es darum geht, sich auch spielerisch weiterzuentwickeln, bietet mentales Training die Möglichkeit:
- Übungen oder auch Verhalten für bestimmte Situationen im Kopf durchzuspielen,
- die Kraft der Vorstellung zu nutzen und
- zu lernen, mit Emotionen rund um das Spiel umzugehen.
Der YouTuber LukasFootball hat Mentaltraining für sich ausprobiert:
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Wie sieht das Mentaltraining der Profis aus?
Der ehemalige Fußballspieler und heute Trainer Andrea Pirlo sagte einst: "Fußball spielt man mit dem Kopf. Die Füße sind nur ein Werkzeug. Ich denke, also spiele ich." Er spricht hiermit an, was beim Mentaltraining so wichtig ist: Das Mindset, die Perspektive.
Mit dem Thema Mindset hat zum Beispiel Thomas Sammut, ein Mentaltrainer aus Frankreich, bei einem seiner "Schützlinge" gearbeitet – er hat bei und mit dem Spitzensportler einen seiner neuronalen Pfade trainiert.
Er half dem Schwimmer, ein positives Erlebnis oder eine Erinnerung mit einem Triggerwort zu verknüpfen: Der Schwimmer sollte etwas, das er gerne tat – bei ihm war es das Krafttraining – durchführen und dabei das Triggerwort immer wiederholen: Er wählte das Wort "Kraft". Dieses verband er nun mit den guten und spaßigen Erlebnissen beim Kraftsport und es etablierte sich der Glaube in seinem Kopf und Körper, dass er der Stärkste sei und der, der am meisten Kraft habe. Da er sich davon überzeugen konnte, dachte er ebenfalls, er könne schneller schwimmen als die anderen Schwimmer in seinem Qualifikationslauf – und tatsächlich qualifizierte er sich durch sein Können, aber vor allem durch seine mentale Stärke für die Olympischen Spiele, und gewann diese in seiner Disziplin sogar!
Zusammenfassend kann man wohl in Christiano Ronaldos Worten sagen: "Wenn du mental stark bist, kommt deine Qualität zum Vorschein."
Ist Mentaltraining auch für Amateurfußballer sinnvoll?
Im Kopf fit und stark zu werden, lohnt sich für jeden Sportler. Warum? Jeder Sportler wird in schwierige Situationen geraten, die es zu überwinden gilt – und somit lohnt sich solch ein Training auch für Amateurfußballer.
Einige Experten würden wahrscheinlich sagen, dass eine gut ausgeführte Bewegung oder ein gelungener Spielzug nicht ohne vorheriges Vorstellen und Simulieren der Bewegung passieren könnte. Man kann also nicht früh genug mit mentalem Training anfangen!
Im mentalen Training übt man zudem, schneller und bessere Entscheidungen auf dem Spielfeld treffen zu können. Der fünffache Tour-De-France-Gewinner Bernard Hinault hatte nicht mal einen Mental Coach im Training, aber seine Strategie, nie aufzugeben, hat sich bewährt – und ihm viele Siege, nach harten Kämpfen, eingebracht. Für ihn ist mentale Stärke simpel, aber effektiv: Mit dem Gedanken ans Gewinnen und Erster Werden in den Wettkampf gehen.
Ist Mentaltraining schon für Kinder sinnvoll?
Etwa ab der F-Jugend kann man mit dem Mentaltraining für Kinder beginnen. Hier ein Beispiel für ein solches Training mit den Kleinen: Die Kinder sollen sich vorstellen, im Spiel ihr Lieblingsfußballer oder ihr Fußballvorbild zu sein. Besonders in Spielsituationen, in denen die Kinder sich unsicher sind, sollen sie daran denken, was ihr Vorbild nun tun würde.
Am Matchday ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie gut und konzentriert spielen, mit dieser Methode höher. Dies nennt sich die "Nicht-ICH-Technik". Vera F. Birkenbihl, ehemalige Leiterin des Instituts für gehirngerechtes Arbeiten beschreibt sie zum Beispiel in ihrem Buch "Stroh im Kopf – Vom Gehirnbesitzer zum Gehirnbenutzer".
Was wir zudem nicht unterschätzen sollten: Wenn man Kindern mit ihren fantasievollen Gedanken mal "freien Lauf" lässt, kommen sie auf kreative Ideen, die ihnen das Spielen und das Gewältigen von schwierigen Situationen im Spiel noch einfacher machen können.
Welche Bücher gibt es zum Mentaltraining im Fußball?
- Das Fußball-Mindset von Christian Pander: Mentale Stärke steht am Anfang von allem. Ob Du Erfolg beim Fußball, im Business oder in der Schule haben möchtest, ohne das passende Mindset wird daraus nichts. Das Fußball-Mindset ist auf jeden Lebensbereich übertragbar und somit für jeden spannend, der den Anspruch an sich selbst hat, Großes zu leisten.
- Stroh im Kopf von Vera F. Birkenbihl: Von der Gehirnforschung ausgehend hat Vera F. Birkenbihl faszinierende methodische Ansätze entwickelt. In einzelnen Modulen stellt sie neue Techniken und Ideen vor, z. B. wie sich neue Informationen gehirn-gerecht aufbereiten lassen.
- Mentaltraining im Fußball – Ein Handbuch für Trainer, Übungsleiter und Sportlehrer von Rainer Schliermann und Host Hülß: Das Buch verfolgt das Ziel, Fußballtrainern, Übungsleitern und Sportlehrern konkrete Handlungsanweisungen anzubieten, mithilfe derer sie mental mit ihren Mannschaften trainieren können. Es soll also der Fußballtrainer selbst sein, der im psychologischen Bereich mit den Spielern arbeitet - und nicht vorrangig der externe Sportpsychologe oder Mentaltrainer.
Fazit
Mit Mentaltraining kannst du deine spielerische Leistung, sowie dein Selbstvertrauen als Spieler steigern. Mit mentalem Training kannst du lernen, wie deine Gedanken mit dir, statt gegen dich arbeiten. Wenn du dich beispielsweise bei großen Drucksituationen darauf hintrainierst, positives statt negativen Denkens in den Vordergrund zu stellen, wirst du eine mentale Stärke entwickeln, die dich zusätzlich zu deinen körperlichen Fähigkeiten zu einem Topspieler machen kann.
Quellen